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Unsere Ernährung und ihre Klimabilanz

Langanhaltende Trockenheit, starke Niederschläge, Hochwasser und Stürme, dazu Ernteausfälle und Artensterben: Deutschland, Europa und die Welt bekommen die fortschreitenden Klimaveränderungen immer deutlicher zu spüren. Der übermäßige Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan heizt die Atmosphäre auf. In den letzten 150 Jahren hat sich das Klima auf der Erde bereits um circa 1,2 Grad Celsius erwärmt – ein beispielloses Tempo. Die 30-Jahre-Periode zwischen 1990 und 2020 war die wärmste Periode seit mehr als 100.000 Jahren. Die Lage ist ernst und die volle Verantwortung für diese Situation trägt nachweislich der Mensch.


Einen großen Einfluss auf den Treibhausgasausstoß und damit auf den Klimawandel hat unsere Ernährung. Schätzungsweise zehn bis fünfzehn Prozent unseres persönlichenCO2-Fußabdrucks lässt sich auf unsere Essgewohnheiten zurückführen. Fleischkonsum, Transportwege, außer-saisonale Angebote und noch viele weitere Faktoren im Zusammenhang mit unserer Ernährung tragen dazu bei. Natürlich ist Essen ein Grundbedürfnis, aber es muss nicht ohne Rücksicht auf Verluste befriedigt werden. Schon kleine Veränderungen bei den Essgewohnheiten können dabei helfen, den CO2-Fußabdruck zu senken, der sich auf unsere Ernährung zurückführen lässt.

Co2 Fußabdruck in Echtzeit

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Dein CO₂-Fußabdruck bis zum heutigen Datum

Mit Mighty unterstützen wir Menschen, denen ein nachhaltiger und gesunder Lebensstil wichtig ist. Unsere Inhaltsstoffe, Produktionsketten, Transportwege, das Packaging und alles, was passiert, bevor Mighty bei dir zuhause ankommt, gestalten wir besonders umweltverträglich. Das bestätigen auch Mondra und die Foundation Earth, die Mighty mit der Eco Impact Bestnote “A”. In die Bewertung fließen unser CO2-Fußabdruck, unser Wasserverbrauch sowie unser Einfluss auf Phosphate im Wasser und auf die Biodiversität. Wir wollen dazu beitragen, die weltweiten Treibhausgasemissionen zu senken und die Klimaziele von Paris zu erreichen. Zum Beispiel, indem wir aufklären und Informationen teilen. Aus diesem Grund haben wir eine umfassende Recherche durchgeführt, die Aufschluss über Deutschlands Klimabilanz beim Thema Ernährung geben soll.

Ausgangspunkt bildete die Lebensmittelgruppe der tierischen Produkte, denn sie hat von allen Lebensmittelgruppen nachweislich den größten Einfluss auf die weltweiten Treibhausgasemissionen. Auf Basis von Daten zum jährlichen Konsum von Fleisch und Wurst, Kuhmilch und Käse sowie Eiern ist es uns gelungen, den durchschnittlichen CO2-Fußabdruck in der Bundesrepublik Deutschland zu ermitteln und die Klimabilanz aller Bundesländer im Vergleich darzustellen.

Klimabilanz der Bundesländer im Vergleich

Was sagen uns diese Daten?

- Mecklenburg-Vorpommern hat die schlechteste Klimabilanz pro Kopf im Bundesvergleich. Basierend auf dem jährlichen Konsum tierischer Produkte, wie Fleisch, Wurst, Milch, Käse und Eiern, stößt jede Person etwa 1.558 Kilogramm CO2-Treibhausgasemissionen im Jahr aus.

- Die beste Klimabilanz zeigt das Saarland. Mit einem CO2-Fußabdruck von 1.306 Kilogramm pro Person wird im Jahr etwa 22 % weniger CO2 ausgestoßen als in Mecklenburg-Vorpommern.

- Die größten Fleischesser leben in Sachsen und Thüringen. 48 Kilogramm Fleisch wandern pro Jahr über den Teller. Frauen essen deutlich weniger Fleisch.

- Am wenigsten Fleisch wird in Rheinland-Pfalz gegessen, aber trotzdem noch 40 Kilogramm pro Jahr pro Person.

- Bremer konsumieren im Schnitt 108 Kilogramm Milchprodukte und Käse und stoßen damit etwa 707 Kilogramm CO2 aus. Kein anderes Bundesland konsumiert so viele Milcherzeugnisse. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Kopf für Bremen beträgt 1.548 Kilogramm (basierend auf tierischen Produkten).

- Brandenburger konsumieren im Vergleich am wenigsten Milchprodukte und Käse. Mit circa 83 Kilogramm pro Jahr verzehren sie fast ein Viertel weniger Milch und Käse als die Bremer. Der Verzehr schlägt trotzdem mit 542 Kilogramm CO2  pro Jahr zu Buche.

- Die meisten Eier werden in Mecklenburg-Vorpommern gegessen. 8,9 Kilogramm werden pro Jahr und Kopf verzehrt. Das entspricht etwa 141 Eiern oder 42 Kilogramm CO2. Am wenigsten Eier essen die Saarländer, im Schnitt nur 87 Eier pro Jahr.

Bundesländer im Vergleich
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So steht Deutschlands Klimabilanz im internationalen Vergleich da

Der Klimawandel betrifft jeden und lässt sich nur gemeinsam eindämmen. Um die globale Erderwärmung langfristig zu stoppen, muss nicht nur Deutschland bewusster konsumieren und Essgewohnheiten verändern. Alle Länder der Erde müssen ihren Teil zu diesem globalen Projekt beitragen. Für einige Länder ist dieser Anteil größer als für andere. Das zeigt ein Vergleich der Klimabilanzen der G20-Staaten, den wir auf Basis des Konsums von ausgewählten tierischen und pflanzlichen Produkten ermitteln und durchführen konnten. Bereits zwischen den größten Industrie- und Schwellenländern lässt sich teilweise ein 600 prozentiges Gefälle beim CO2-Fußabdruck feststellen, wie Daten zum Konsum von tierischen Lebensmitteln zeigen. Schlussfolgernd ergibt sich daraus auch eine 600 prozentig größere Verantwortung, den Klimawandel aufzuhalten.

Ländervergleich: CO2-Fußabdruck tierischer Lebensmittel

Ländervergleich: CO2-Fußabdruck pflanzlicher Lebensmittel.

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Was sagen uns diese Daten?

- Im G20-Vergleich liegt Deutschlands Klimabilanz im Mittelfeld – Rang 9 von 19. Der Konsum von Rind, Schwein, Geflügel, Fisch, Eiern und Milch erzeugt jährlich Treibhausgasemissionen von 2.495 Kilogramm pro Person.

- Der Verzehr der ausgewählten pflanzlichen Produkte, wie Weizen, Reis, Soja und Nüsse, erzeugt zusätzlich 162 Kilogramm CO2eq.

- Keine andere Nation im Vergleich konsumiert so viel Schweinefleisch wie die Deutschen. 42 Kilogramm Schweinefleisch erzeugen 520 Kilogramm CO2-Treibhausgasemissionen. Damit fällt Schweinefleisch bei der Klimabilanz Deutschlands schwerer ins Gewicht als Rindfleisch, wo der Konsum von 14 Kilogramm Rindfleisch pro Jahr mit nur etwa 483 Kilogramm CO2eq. bilanziert wird.

- Der Konsum von Milch- und Milcherzeugnissen hat großen Einfluss auf die Klimabilanz einer Nation. Mit 167 Kilogramm pro Jahr gehört Deutschland zu den sieben größten Milchkonsumenten der Welt und verursacht im Jahr 1.104 Kilogramm CO2-Emissionen pro Kopf.

- Die Vereinigten Staaten haben die schlechteste Klimabilanz aller G20-Staaten. Mehr als 4.000 Kilogramm Treibhausgasemissionen hinterlässt jeder US-Bürger im Jahr allein durch den Konsum tierischer Produkte, wie Rind, Schwein, Geflügel, Fisch, Eiern und Milch.

- Die Klimabilanz von Indonesien, basierend auf dem Verzehr tierischer Produkte, entspricht nur 1/7 der Klimabilanz der USA. Der CO2-Fußabdruck eines US-Bürgers ist damit 600 Prozent größer als der einer Person aus Indonesien.

- Rindfleisch ist das Nahrungsmittel mit der schlechtesten Klimabilanz pro Kilogramm. Mit 38 Kilogramm im Jahr konsumieren die US-Amerikaner das meiste Rindfleisch. Am wenigsten Rind wird in Indien verzehrt, nur ein Kilogramm pro Jahr.

Weizen hat pro Kilogramm eine etwa viermal bessere Klimabilanz als Reis. Es unterscheidet sich aber auch vom Nährstoffgehalt, weswegen sich Reis nicht automatisch einfach durch Weizen ersetzen lässt.

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Methodik und Quellen

Deutschland: Bundesländervergleich

- Informationen zum Konsum von Fleisch, Milchprodukten und Käse sowie Eiern pro Jahr und Kopf wurden dem Ergebnisbericht der Nationalen Verzehrstudie II, einer Befragung zur Ernährung von Jugendlichen und Erwachsenen, entnommen. Herausgeber ist das Max Rubner-Institut (Bundesinstitut für Ernährung und Lebensmittel des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz).

- Informationen zum durchschnittlichen Ausstoß von CO2-Treibhausgasemissionen in Kilogramm für Produkte wie Fleisch, Milchprodukte, Käse und Eiern pro Kilogramm stammen aus dem Artikel: Poore, Nemecek (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, SCIENCE, Vol 360, Issue 6392, 987-992: https://doi.org/10.1126/science.aaq0216.

International: G20 im Vergleich

- Es wurden die Mitgliedsstaaten der G20 ausgewählt. Die Europäische Union wurde aus der Recherche ausgeschlossen, um einen fairen Vergleich zu gewährleisten.

- Informationen zum Konsum von Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügelfleisch, Fisch, Eiern und Milch sowie Weizen, Reis, Sojabohnen und Nüssen der einzelnen Staaten wurde Daten der Food and Agriculture Organization of the United Nations (Datenbank: FAO Stat) entnommen. Die Daten stammen aus dem Jahr 2019.

Informationen zum durchschnittlichen Ausstoß von CO2-Treibhausgasemissionen in Kilogramm für die ausgewählten tierischen und pflanzlichen Produkte stammen aus dem Artikel: Poore, Nemecek (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers, SCIENCE, Vol 360, Issue 6392, 987-992: https://doi.org/10.1126/science.aaq0216.

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Fußball-WM: Der Stadion-Konsum und seine verheerende Klimabilanz

Im Rahmen unserer Aufklärungsarbeit über die Klimabilanz unserer Essgewohnheiten haben wir einen Blick auf die Fußball-WM und den Konsum von Speisen und Getränken in den WM-Stadien geworfen. Im Schnitt werden bei jedem Spiel etwa 50.000 Stadionbesucher erwartet und die wollen verpflegt werden. Nach dem kurzfristigen Bier-Aus stehen vor allem Cola und Rindfleisch-Burger auf der Karte und damit zwei hochverarbeitete Produkte, die zu den besonders großen Klimatreibern in der Ernährung gehören. Ein Liter Cola kommt auf einen Treibhausgasausstoß von circa 0,6 kg CO2eq. Ein Rindfleisch-Burger produziert etwa 2,8 kg CO2eq..


Auf der anderen Seite vermarktet der Veranstalter das in der Wüste gebaute Event in Katar als “klimaneutral”. Das Argument lautet, CO2-Emissionen sollen im Nachhinein kompensiert werden. Das berichten sie in einem eigens angefertigten Klimabericht, der kürzlich veröffentlicht wurde. Umweltexperten kritisieren diesen Ansatz der Veranstalter als “falsche Klimaneutralität”. Das große Ziel muss sein, Emissionen von vornherein zu vermeiden, statt auf die natürliche Kompensation zu vertrauen und diese durch Aufforstung fördern zu wollen.


Um zu zeigen, welche Treibhausgasemissionen allein der Konsum von Speisen und Getränken in den WM-Stadien produziert werden, haben wir eine Hochrechnung durchgeführt, die auf dem durchschnittlichen Konsum von etwa 50.000 Stadionbesuchern basiert. Bei einem Konsum von 25.000 Litern Cola und 25.000 Rindfleisch-Burgern pro Spiel werden insgesamt 85 Tonnen CO2eq produziert. 70 Tonnen CO2eq ergeben sich aus den fleischhaltigen Burger und 15 Tonnen CO2eq setzt der hochverarbeitete Softdrink frei.


Bei einem Turnier mit 64 Spielen ergeben sich um die 5.440 Tonnen CO2eq, die in die Atmosphäre geblasen werden. Wer diese unglaublichen Mengen Treibhausgase kompensieren will, braucht riesige Waldflächen. Um 5.440 Tonnen CO2eq innerhalb eines Jahres zu kompensieren, werden mindestens 725 Hektar Regenwald benötigt.


Diese Zahlen zeigen erneut, wie sehr die Ernährung den Ausstoß von Treibhausgasen bestimmt. Sie macht etwa 15 Prozent unseres persönlichen CO2-Fußbabdrucks aus. Fleisch, vor allem Rindfleisch, und hochverarbeitete Produkte, wie Cola, belasten das Klima besonders stark.